Ferienhäuser gewinnen als Kapitalanlage seit Jahren zunehmend an Beliebtheit. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und schwankender Finanzmärkte suchen Anleger nach stabilen und renditestarken Möglichkeiten, um ihr Anlage-Portfolio zu diversifizieren. Für viele Interessierte erscheint der Markt in Deutschland jedoch noch relativ jung und wenig transparent.
Traditionell gelten Immobilien als sichere Sachwerte und bieten Anlegern einen natürlichen Schutz vor Inflation. Ferienhäuser vereinen diesen Vorteil mit der Möglichkeit, regelmäßige Einnahmen durch Vermietung zu erzielen. Anleger profitieren hier doppelt: Das Ferienhaus kann sowohl als Renditeobjekt vermietet als auch für den Eigenbedarf genutzt werden. Diese Doppelfunktion macht Ferienhäuser besonders attraktiv.
In Ländern, in denen der Tourismus eine bedeutende Rolle spielt und die rechtlichen Rahmenbedingungen investorenfreundlich sind, hat sich das Ferienhaus als Kapitalanlage bereits etabliert. Spanien ist hierbei einer der führenden Märkte für Ferienhäuser in Europa. Weitere traditionelle Märkte sind Frankreich, Italien und Österreich, während Portugal als stark wachsender Markt gilt.
Auch in den Niederlanden tragen Privatinvestitionen in Ferienhäuser erheblich zum Immobilienmarkt bei. Schätzungen zufolge gibt es dort mehr als 150.000 Ferienhäuser, von denen die meisten in Privatbesitz sind. Für die Verwaltung und Vermarktung dieser Ferienhäuser stehen etablierte Dienstleister zur Verfügung, und die Finanzierungsmöglichkeiten sind vielfältig. Neben den üblichen Hypothekendarlehen bieten einige niederländische Banken, wie die Rabobank, spezielle Finanzierungsprodukte für Ferienhäuser an. Zudem gibt es Lösungen zur Besicherung von Ferienhäusern mit teilentschuldeten Bestandsimmobilien oder zur Umsetzung gemeinschaftlicher Investitionen, falls das Ferienhaus gemeinsam mit Familie oder Freunden erworben werden soll. Ein transparenter Markt, professionelle Verwaltungs- und Vermietungsstrukturen, Ganzjahrestourismus und vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten haben das Produkt „Ferienhaus als Kapitalanlage“ in den Niederlanden fest etabliert.
In Deutschland hingegen befindet sich der Markt noch in der Entwicklungsphase. Viele Ferienhäuser sind älter und entsprechen nicht den neuesten Energieeffizienzstandards. Im Vergleich zu privaten Hauptwohnsitzen sind viele Ferienhäuser technologisch weniger gut ausgestattet. Der Einsatz von Smart-Home-Technologie und Energie-Management-Systemen kann jedoch den Verwaltungsaufwand und die Betriebskosten erheblich beeinflussen. Ganzjahreskonzepte, wie z.B. die Ausstattung der Häuser mit Kaminen, Saunen oder wetterunabhängigen Freizeitangeboten, können die Auslastung erheblich steigern. Zudem bietet der Trend zum nachhaltigen Tourismus Standorten außerhalb der klassischen Hotspots die Chance auf ein erfolgreiches Vermietungsangebot.
Die Studie „Der Ferienhausmarkt in Deutschland“, die vom Deutschen Ferienhausverband e.V. in Zusammenarbeit mit Statista erstellt wurde (https://www.deutscher-ferienhausverband.de/marktstudie-2024/), beleuchtet die Größe und wirtschaftliche Bedeutung des Ferienhausmarktes in Deutschland. Es wird deutlich, dass dem Markt in Deutschland beträchtliches Wachstums- und Optimierungspotenzial bevorsteht, sodass auch hierzulande der Stellenwert eines Ferienhauses als sichere und attraktive Kapitalanlage steigt.